Städtebauliche Ausgangslage
Der Neubau greift das Thema der umgebenden ländlichen Gebäude mit Satteldachformen auf und entwickelt eine in Nord- Südrichtung ausgerichtete Formation von Giebelhäusern, die sich in den städtebaulichen Kontext einordnen und eine für die Nutzung gerechte Formensprache entwickeln.
Die straßenseitige Erschließung des Gesundheitszentrums erfolgt über einen großen Platz mit beidseitigen Stellplätzen, ausgerichtet auf den Straßenverlauf und auf die Gebäudekubaturen.
Die insgesamt fünf Baukörper sind so zueinander verschoben, dass sich zum einen günstige Lichtverhältnisse ergeben und zum anderen im Süden attraktive Gartenhöfe entstehen die, abgeschirmt von der Bundesstraße, eine sinnfällige Ergänzung der innenräumlichen Nutzungen ergeben.
Der Hauptzugang befindet sich gut erkennbar in dem mittleren Gebäuderiegel und wird durch einen großzügigen Vorplatz, der sich in seinen roten Ziegelbelag bis in das Foyer des neuen Gesundheitszentrums erstreckt, hervorgehoben.
Gebäudeorganisation
Die Formation der gestaffelten Giebelhäuser richtet sich mit seiner Firstlinie von Norden nach Süden.
Die Gebäude werden so angeordnet, dass die publikumsabhängigen Nutzungen, wie die Physiotherapie, Apotheke und das Sanitätsahaus in Richtung Norden herausragen. Der zentrale Eingangsgiebel wird so hervorgehoben, dass er sowohl von der Bundesstraße als auch von der Haupterschließungsstraße im Westen gut wahrnehmbar ist.
Hier befindet sich das zentrale Foyer mit großzügigem Luftraum, über das alle Nutzungen im Erd- und Obergeschoss gut erkennbar angebunden sind. Ähnlich einem Dorfplatz bildet es das Herzstück des neuen Gesundheitszentrums.
Über einen großzügigen Luftraum werden die medizinischen Nutzungen im Obergeschoss gut sichtbar und sind über einen Aufzug mit daneben angeordneter Treppe bequem und barrierefrei erreichbar.
In den drei Gebäuderiegeln die nach Süden weisen, befinden sich - akustisch abgeschirmt von der Hauptstraße im Erdgeschoss - die Trainingstherapie, Physiotherapie sowie die Tagespflegeinrichtung. Alle drei Nutzungen profitieren von den Innenhöfen, die zu allen Jahreszeiten eine sinnvolle Ergänzung der Innenraumstrukturen darstellen, zum Verweilen einladen und für therapeutische Zwecke nutzbar sind – was in Zeiten von Pandemien ein hohen Stellenwert bekommen hat.
Tagespflege und Ärztezentrum erhalten eine gemeinsame zusätzlich barrierefreie Erschließung, so dass sich für Personal und Senioren kurze Wege in die jeweilige Einrichtung ergeben. Die Vertikalerschließung dient gleichzeitig als zusätzlicher Rettungsweg und sorgt für eine kurze Verbindung zur Tagespflege.
Im Obergeschoss befindet sich der Pflegedienst und das MVZ. Über das großzügige Foyer gelangt man in die Annahme und den Wartebereich der Arztpraxis.
Ähnlich einem ‚Haus im Haus’ befinden sich alle Nebenraumfunktionen mit geringer Aufenthaltsdauer in einem zentralen von Holzlamellen umkleideten Bauteil, das den Patienten als Orientierungshilfe dient. Sitznischen in dem hölzernen Kubus schaffen zusätzliche Wartebereiche in Nähe der Behandlungszimmer.
Freianlagen
Die Freianlagen folgen dem Gestaltungsansatz der Architektur, betonen die Eingangsbereiche von den Einzelgiebeln und bilden im inneren rückwärtigen Bereich zwei Gartenhöfe.
Als den Innenraum und den Freiraum verbindender Pflasterteppich legt sich ein großzügiger Vorplatz aus rotbunten Klinkern in das Vorfeld des Gesundheitszentrums. Der wertige und regional typische Klinkerbelag hebt sich im Vorfeld von der Zufahrt aus einem Pfeffer-Salz Asphalt und dem Rasenpflaster der Stellplatzflächen ab.
Von einer Rundbank unter einer Gleditschie (Gleditsia triacanthos) lässt sich das Kommen und Gehen des neuen Gesundheitszentrums beobachten.
Der Belag des Vorplatzes setzt sich im inneren der Gebäude fort und formuliert im Gartenbereich eine großzügige Terrasse für Mitarbeiter, Besucher und die Pysiotherapie.
Der Eingang der Tagespflege wird wie das Entrée von einem Zuweg aus rotbunten Klinkern erschlossen. Leicht modellierte Staudenkissen mit mehrstämmigen Blütengehölzen (Malus everste) in einer Kiesfläche formulieren einen vorgelagerten Garten mit Sitzbänken für die Besucher der Tagespflege.
In den Gartenhöfen, die sich über unterschiedliche Blütengehölze charakterisieren, bieten Gartenbänke, Liegen und Picknicktische unterschiedlichste Aufenthaltsmöglichkeiten.
Den Abschluss des rückwärtigen baumbestandenen Gartenraums bildet eine einfriedende Buchenhecke.
Im Vorfeld des Gesundheitszentrums sind 30 Stellplätze, teilweise mit Elektro-Säulen angeordnet, davon sind vier barrierefrei. Entlang der seitlichen Erschließungsstraße finden sich weitere 13 Stellplätze, die vornehmlich für die Mitarbeiter vorgehalten werden können. Hier wie am Haupteingang sind insgesamt 28 Fahrradstellplätze angeordnet.
Der Müllstandort ist abseits des Besucherbereichs am Ende der Zufahrt positioniert und von einer Hecke eingefasst.