Aufgabenstellung, Rahmenbedingungen
Die ehemalige Kurverwaltung soll aufgrund geänderter Rahmenbedingungen und Förderbestim-mungen noch einmal im Hinblick auf eine mögliche Umgestaltung zu einem Nationalpark Haus untersucht werden.
Die Machbarkeitsstudie ist angelehnt an die Planungen aus dem Jahr 2010, und berücksichtigt die Thematik Nationalpark Wattenmeer und Wattwerkstatt. Das Thema regenrative Energien soll nicht mehr abgebildet werden.
Insgesamt entsteht eine Ausstellungsfläche von knapp 600 qm auf zwei Ebenen in einem Teilneubau.
Die Gastronomie wird an den westlichen Giebel verlegt und erhält im Obergeschoss zwei Maisonette-Wohnungen mit jeweils 40 qm Nutzfläche.
Gebäudeorganisation
Aufgrund verminderter Tragfähigkeiten in den Obergeschossen und der ortsuntypischen Gebäudesprache der alten Kurverwaltung, arbeitet der Entwurf mit einer Reduzierung des vorhandenen Volumens zugunsten einer auf den Ort und Inhalt ausgerichteten Architektur- und Formensprache.
Die Gebäudeform wird durch den kleineren Giebel im Westen geprägt und erhält zusätzlich zwei satteldachförmige Baukörper, die parallel nebeneinander die neue Mitte des Gebäudes markieren.
Hier entsteht der neue Eingang in das Nationalparkhaus.
Über einen großzügigen Windfang mit daran anschließender Gaderobe gelangt man in das Foyer mit einem Luftraum, der die beiden Ausstellungsebenen miteinander verbindet und den Besuchern eine gute Orientierung bietet.
Die vorhande Treppenanlage wird so ergänzt, dass beide Ebenen zentral erschlossen werden und die Gastronomie gleichzeitig einen Zugang in den Keller behält.
Ein daneben angeordneter Aufzug sorgt für einen barrierefreien Zugang in die obere Ausstellung, zudem ermöglicht eine weitere einläufige Treppe an dem östlichen Giebel vertikale Rundgänge durch die Ausstellung.
Zusammen mit den beiden nach Süden, dem Meer zugewandten Giebelflächen ergeben sich spannende Ausblicke in die Umgebung. Architektur, Landschaft und Natur verschmelzen miteinander.
Konstruktion und Fassade
Das Gebäude wird im westlichen Teil saniert und erhält eine neue Giebelfassade mit eingestellter Treppe zur Erschließung der beiden Wohneinheiten. Aufgrund der wenig tragfähigen Geschossdecken wird das Gebäude zu etwa 2/3 als Teilneubau konzipiert. Auf diese Weise können Geschossdecken mit ausreichender Tragfähigkeit für die Ausstellung neu errichtet werden.
Alle Neubaulemente werden im Zusammenspiel mit der naturnahen Ausstellung aus Holzbaustoffen hergestellt. Massive Bauelemente im Inneren sorgen für die notwendige Stabilisierung des Gebäudes.
Innen wie Außen bestimmen natürliche Farbgebungen aus Holz (Sand) und anthrazit (Watt) den Charakter des neuen Nationalpark Hauses. Horizontal gegliederte Holzlamellen an den Giebelfassaden tragen das innere Erscheinungsbild der Holzkonstruktion nach außen und sorgen gleichzeitig für Blend- und Sonnenschutz.
Die Außenhaut von Dach und Wand wird in gleicher Materialität hergestellt, wodurch sich eine homogende und klare Gebäudestruktur abzeichnet. Auch wenn hier, aufgrund seines natürlichen Charakters dunkles Holz wünschenswert wäre, wird aufgrund der Witterung Metall oder keramisches Material vorgeschlagen.