Die Grundidee des Entwurfs ist es, die vorhandenen Gebäudestrukturen unter einer ansteigenden Dachlandschaft zu einer Großform zu vereinen. Das Gebäude schmiegt sich polygonal und mit variierenden Gebäudetiefen schützend um die vorhandenen Seehundbecken. Es entsteht eine Gebäudeskulptur in Form einer mäandrierenden Landschaft, die den Besucher im Osten über einen großzügig gestalteten Platz in Empfang nimmt – hier treffen sich Deichauffahrt und ein geplanter Brückenzugang, der beide Ufer des Hafenbeckens künftig verbindet.
Der Zugang in das Bistro und Restaurant erfolgt über einen dreieckigen Platz in dessen Verlängerung sich der Eingang aus dem Gebäude schält und den Besucher durch eine schützenden ausladenden Baukörper in Empfang nimmt. Der Zugang in das Foyer der neuen Ausstellungsflächen erfolgt am Ende des vorhanden zweigeschossigen Multifunktion- und Ausstellungsgebäudes, das in seiner wesentlichen Struktur erhalten bleibt und in das neue Gebäude integriert wird.
Die Beläge in den Freianlagen werden auf beiden Seiten des Gebäudes verlegt und bilden mit den Bodenbelägen im Gebäude eine einheitliche Grundplattform. Außen- und Innenräume verschmelzen miteinander und folgen auf diese Weise den Besucherströmen, die sich teils im Gebäude und teils in den Freiflächen bewegen. Über großzügig angelegte Treppenstufen und einen Grünstreifen mit Sitzmöglichkeiten aus langgestreckten Holzbänken gelangen die Besucher an die Uferkante der neuen Hafenanlage mit kleinem Bootssteg.
Die bislang nicht bebaute Fläche im Osten der Seehundstation bildet den Auftakt mit einem eingeschossigen Bistro über das der Besucher einen ersten Blick in die Seehundstation erlangen kann. Entlang dem ersten Bestandsgebäude (Multifunktion, Ausstellung) erreicht man das neue Herzstück der Anlage – eine zentrale Ausstellungshalle über zwei Ebenen. An dieser Stelle wird die vorhandene Filterstation mit WC- Anlage überbaut und von einer breiten Treppenanlage, die über einen großzügigen Luftraum in das Obergeschoss führt, eingefasst.
Über die gesamte Ausstellungsfläche ergeben sich auf beiden Ebenen Blickbeziehungen zu den Seehundbecken und über die Hafenanlage und bis weit über die Deiche. Die Gruppen und Seminarräume für Besucher sind auf der oberen Ebene nach Südwesten angeordnet und sind über Faltschiebtüranlagen in die Ausstellung integrierbar. Der Verwaltungstrakt mit Veterinärstation wird mit einem neuen aufgeständerten Gebäudetrakt überbaut. Hier sind die Unterkünfte der Mitarbeiter mit Sozialräumen und einem Büro- und Konferenzbereich untergebracht. Alle in die Anlage gerichteten Räume offene Fassadenelemente zu den Seehundbecken, im Obergeschoss ergänzt durch äußere Laubengänge, von denen aus auch die Jungtiere schonend beobachtet werden können.